Die Schäferei

Die Schäferei gehört zu den ältesten Gewerben der Welt. Die Domestizierung des Schafes begann vor 10.000 Jahren in Kleinasien und hat sich von dort über ganz Asien und Europa verbreitet. Zu früherer Zeit galt die Schäferei als unehrlicher Beruf.[4] Sie spielt heute in der Landwirtschaft Europas eine eher untergeordnete Rolle, während sie vor allem in Asien und Afrika als Subsistenzwirtschaft bis heute praktiziert wird.

  • Durch diese besondere Form der extensiven Tierhaltung werden durch Tritt und Biss die Vorländereien und Dämme gepflegt, um durch die lückenlose und feste Grasnarbe die Menschen vor Überschwemmungen zu schützen.
  • Schafbeweidung sorgt durch die Offenhaltung der Landschaft für ein Landschaftsbild, das die Lebensqualität für Erholungssuchende verbessert. Bei den mehr als 50 in Deutschland gezüchtete Rassen findet sich immer eine Rasse, welche die Erfordernisse besonderer Landschaften erfüllt und diese mit ihrem speziellen Aussehen bereichert.
  •  Von Schafen gepflegtes Grünland verhindert Bodenerosion durch Wind und Wasser, produziert Sauerstoff, entzieht der Atmosphäre CO2 und sorgt auf diese Weise für den immer wichtiger werdenden Klimaschutz.
  • Die Böden unter extenisv mit Schafen bewirtschaftetem Grünland gehören wegen des maßvollen Umgangs mit organischen und mineralischen Düngemitteln zu den besten Schadstofffiltern bei der Trinkwasser-neubildung. Die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln ist in der Regel nicht erforderlich, da die Schafe durch ihren Verbiss in der Lage sind, viele unerwünschte Pflanzenarten zurückzudrängen.

Die vielfältigen Bewirtschaftungsmöglichkeiten mit Schafen (Einsatz von Elektrozäunen und Hütehunden) ermöglichen ein unvergleichliches Maß an Flexibilität, die mit keiner anderen Tierart erreichbar ist. Viele Naturschutzgebiete sind erst durch die Beweidung mit Schafen entstanden, da ihr Tritt und Verbiss in Kombination mit dem Entzug von Bodennährstoffen die Bedingungen schaffen, die viele selten gewordene Pflanzen- und Tierarten für ihr Überleben benötigen.
Die Wanderschafhaltung unterstützt durch ihren Transport von Pflanzensamen im Wollkleid der Tiere zum Teil über weite Strecken die Vernetzung von Biotopen.

 

Schafe als Landschaftspfleger
Schafe zählen zu den wichtigsten Haustieren der Menschen. Ihre hohe Akzeptanz verdanken sie dabei nicht nur ihrer Fähigkeit, Futtermittel mit niedrigem Energie- und Rohnährstoffgehalt zu verwerten, sondern auch ihrer Genügsamkeit und Anpassungsfähigkeit an unterschiedlichste Standortbedingungen. Diese Eigenschaften machen sie zu hervorragenden „Landschaftspflegern“
Die Vorteile von Schafen beim Einsatz in der Landschaftspflege sind vor allem, dass sie durch Tritt und Verbiss zur Festigung des Bodengefüges und der Grasnarbe beitragen,-durch Hütehaltung offene, nicht eingezäunte Landschaften gepflegt werden können und relativ geringe Investitionen erforderlich sind.
Diese Vorteile gezielt zu nutzen erfordert jedoch Kenntnisse der Auswirkungen der festgelegten Bewirtschaftungsauflagen auf die Vegetation und ein darauf abgestimmtes Herden- und Vermarktungsmanagement.
(Text Dr. Jörg Martin/Landesanstalt für Landwirtschaft und Fischerei)